Endless Ocean Luminous im Test: Pokémon Snap unter Wasser sinkt wie ein Stein (2024)

Endless Ocean Luminous ist der dritte Teil einer Reihe, von der wohl kaum jemand erwartet hat, dass Nintendo sie noch einmal aus der Versenkung holt. Und das obwohl die Vorgänger auf der Wii durchaus zu Geheimtipps avanciert sind. Ob das dritte Tauchabenteuer ähnliches auf der Nintendo Switch schafft, erfahrt ihr in unserem Test.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1.Es fehlt an Tiefe
  2. 2.Das soll ein Story-Modus sein?
  3. 3.Den größten Spaß gibt's im Koop-Modus
  4. 4.Fazit zu Endless Ocean Luminous
  5. 5.Wertung

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Es fehlt an Tiefe

Als Taucherin oder Taucher erforscht ihr die Verborgene See und wollt in erster Linie die Enzyklopädie vervollständigen, die über 500 verschiedene Lebewesen umfasst. Das tut ihr, indem ihr beim Schwimmen die Umgebung scannt und so eine Vielzahl von Fischen gleichzeitig unter die Lupe nehmt. Dabei werdet ihr von einer KI unterstützt, die auf den passenden Namen Kiki hört und euch bei Bedarf mit Informationen zu allen Lebewesen versorgt – ihr lernt also auch was.

Leider gibt es keinerlei Möglichkeiten, um mit den Lebewesen zu interagieren. Sie reagieren weder auf euch, noch interagieren sie untereinander. Es gibt also keine Situationen, in denen ihr zum Beispiel Fische beobachten oder Fährten folgen müsst, um geheime Pfade oder neue Fischarten zu entdecken. Es ist lediglich möglich, dass ihr Lebewesen als Begleiter auswählt und sie euch hinterherschwimmen. Das war im Vorgänger noch ganz anders: Da konntet ihr Fische füttern und anfassen, musstet sogar Haie in Gefahrensituationen beruhigen. All das fehlt im Switch-Ableger.

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Ein anderer Ansatz wird auch bei der Spielwelt verfolgt. Statt einer Levelauswahl gibt es nur eine Map, die bei jedem Tauchgang zufallsgeneriert wird. Das sorgt dafür, dass ihr nie genau wisst, was euch erwartet und immer aufs Neue überrascht werdet. Das funktioniert aber nur so lange, bis euch auffällt, wie die Maps aufgebaut sind. Es gibt eine Hauptattraktion (Süßwasser, Eisberg, Ruinen, Schlucht, Tiefsee), die von Korallenriffen, Algenwäldern, Höhlen etc. ergänzt wird. Das Problem dabei ist, dass zum Beispiel nicht eine Schlucht zufallsgeneriert wird, sondern es nur eine einzige Schlucht gibt, die immer wieder verwendet wird. Die Bauteile sind stets gleich und weil es zu wenige gibt, wird euch spätestens nach einem Dutzend Tauchgängen alles bekannt vorkommen.

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Das soll ein Story-Modus sein?

Abseits des Tauch-Modus findet ihr im Hauptmenü auch einen Story-Modus. Dieser entpuppt sich aber schnell als Dreingabe. In kurzen Kapiteln, die nicht länger als fünf Minuten lang sind, werden euch Spielmechaniken nähergebracht und die Meeresgebiete vorgestellt. Es wird ebenso eine Prämisse für eure Forschungsarbeit etabliert. So sollt ihr den Baum der Meere retten, indem ihr viele Lebewesen scannt, wobei Licht gesammelt wird, das dem Baum zugutekommt.

Der Story-Modus ist kein Vergleich zu den Vorgängern, wo ihr eure Figur auch abseits von Tauchexpeditionen steuern konntet, dabei mit anderen Charakteren interagiert habt und verschiedene Aufgaben angehen musstet.

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Einen bedeutsamen Aspekt gibt es dann aber doch, und zwar die Rätseltafel. Das ist eine antike Tafel mit 99 Feldern, die ihr offenlegen müsst, indem ihr bestimmte Aufgaben abschließt. Um das Ende der Story zu sehen, müsst ihr alle 99 Rätsel lösen. Das passiert jedoch nicht im Story-Modus, sondern bei Expeditionen. Also geht es wieder zurück zum Tauch-Modus.

Das ist ein guter Zeitpunkt, um zu erwähnen, dass ihr neben den Meerestiere noch über 300 Schätze finden könnt. Für fast die Hälfte der Rätseltafelaufgaben gilt es auch, bestimmte Schätze zu bergen. Darüber hinaus müsst ihr Steintafeln lesen oder bestimmte Orte erkunden. Es wird demnach weniger gerätselt, sondern mehr gesucht. Einen richtigen Rätseltyp gibt es dann aber doch: Dafür müsst ihr den Hinweis auf einer antiken Steinplatte entziffern und das beschriebe Meerestier zur Steinplatte lotsen. Neben den sogenannten UL-Missionen sind das die spannendsten Aufgaben.

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Bei den erwähnten UL-Missionen müsst ihr anomale Fische finden und scannen, damit ein Unbekanntes Lebewesen erscheint. Das sind geheimnisvolle Fantasiewesen, die einen Höhepunkt eurer Forschungsarbeit darstellen.

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Den größten Spaß gibt's im Koop-Modus

Die Aufgaben in Endless Ocean Luminous sind so konzipiert, dass ihr auf der Suche nach Schätzen, Steintafeln und Anomalien jeden Fleck auf der Karte absuchen müsst. Wenn ihr alleine spielt, kann das alles ewig dauern. Schnell wird klar: Das Spiel will in erster Linie im Koop-Modus gespielt werden.

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Im Koop-Tauchgang erkundet ihr die Karte online mit bis zu 30 Spielerinnen und Spielern. Alle Teilnehmer helfen dabei, die Karte aufzudecken und sie können Schätze sowie seltene Fische für andere Spieler markieren. Zum Fortschritt der UL-Missionen tragen ebenfalls alle Spieler bei, sodass das nach fünf Minuten erledigt sein kann. Solo nimmt eine Mission mit etwas Pech hingegen schon mal eine Stunde in Anspruch.

Um euch im Multiplayer von anderen abzuheben, könnt ihr neue Skins, Sticker oder Gesten kaufen. Eure Forschungsarbeit wird nämlich auch entlohnt und ihr schaltet nach und nach neue Dinge frei, wenn ihr im Level aufsteigt.

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Fazit zu Endless Ocean Luminous

Als Fan der Reihe bin ich etwas ernüchtert. Sowohl das Spielprinzip als auch die Story wurden auf das Mindestmaß reduziert, damit das Konzept im Mehrspieler-Modus funktioniert. Mit Freunden machen die Expeditionen anfangs auch wirklich Laune, aber auch hier fehlt die Varianz.

Ich habe es überwiegend alleine spielen müssen und dafür ist das Spiel einfach nicht ausgelegt. Mir ist zudem aufgefallen, dass die Meerestiere für mich irgendwann nicht mehr im Mittelpunkt standen. Dann ging es nur noch darum, die Karte abzugrasen, um auf der Suche nach Steintafeln oder Schätzen die Rätseltafel zu vervollständigen.

Wenn ihr ein gemütliches Koop-Spiel sucht, das ihr ohnehin mit Freunden spielen wolltet, dann ist Endless Ocean Luminous zu empfehlen. Vom Einzelspieler-Erlebnis rate ich hingegen ab. Da ist New Pokémon Snap, das ein ähnliches Spielprinzip hat, die deutlich bessere Alternative.

Wertung

6,8/10

“Trotz mangelnder Abwechslung machen die Tauchausflüge im Koop-Modus Spaß. Solo ist das hingegen eine zähe Angelegenheit. Der Story-Modus verdient die Bezeichnung nicht und ist nur Beiwerk.”

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Author: Lidia Grady

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